Montag, 7. Oktober 2013

Camping ohne übernachten

Hallo ihr Lieben,
heute ist (leider) mein letzter Ferientag, ich werde euch also nochmal über die letzten Tage berichten:
Am Mittwoch Nachmittag hat mein Gastvater mich wie geplant zu Sophies Haus gefahren, wo ich dann den Nachmittag und die Nacht verbracht habe :) Holly, Demi, Sophie, Patrick, Hunter und ich waren den ganzen Nachmittag draußen, haben dann Pizza bestellt (ihre Schwester musste die Pizzas abholen, hier kann man, wenn man nicht in Mildura wohnt, keine Pizza nachhause bestellen, weil die so weit außerhalb nicht liefern..) und danach die ganze Nacht Filme geschaut, geredet und rumgealbert. Es war echt lustig :)
Donnerstag Morgen hat mein Gastvater mich abgeholt und wir haben den Tag mit der Familie in Mildura verbracht, wo wir ein bisschen shoppen waren und die Schwester und Mutter meiner Gastmum besucht haben :) Danach hab ich zuhause meine Sachen für unseren Wochenendausflug gepackt und der Cousin meiner Gastschwestern bei uns übernachtet. 

Freitag Morgen haben mein Gastvater, Ashlee und Ich dann unseren Geländewagen beladen mit den Swags (typisch australische Bettrollen: eine dünne Matratze mit Decke und Kissen zusammengerollt, die man dann nur noch ausrollen muss und dann unter freiem Himmel schlafen kann, hier ist nix mit Schlafsack und Zelt ;) ), unseren Taschen, Essen, Getränken, Kühlboxen, Angelausrüstung, Grill, usw. und dann haben wir nach einem kurzen Zwischenstop im Supermarkt, wo wir noch ein paar Getränke und Eis für die Kühlboxen gekauft haben, die 150km nach Pooncarie angetreten. Ashlee ist gefahren, weil sie aber mit ihren Eltern fahren muss und ihren vollen Führerschein noch nicht hat, darf sie nur 80 km/h fahren. In Australien gibt es übrigens auf allen Straßen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 km/h. Ich hab eigentlich gedacht es gibt hier keine Geschwindigkeitsbegrenzung, weil man in 2 Stunden vllt einem anderen Auto begegnet, aber weil es hier nicht selten ist, dass mal ein Känguru über die Straße hüpft, gibt es wohl doch ein speed limit. Auf dem Weg nach Pooncarie gab es rechts und links von der Straße nur Natur, hin und wieder ist mal eine Seitenstraße abgegangen, auf der man, wenn man einige Kilometer weiter fährt, zu einer Farm kommt. Der Bus zu meiner Schule fährt übrigens ca. dreiviertel der Strecke Richtung Pooncarie und sammelt alle Schüler, die auf den Farmen wohnen, ein. Die müssen allerdings erstmal zur "Hauptstraße" kommen, die meisten werden von ihren Eltern gefahren. Ashlee hat mir erzählt, dass eine ihrer Freundinnen, die auf unserer Schule war, bei Regen sogar mit einem kleinen Boot auf dem Fluss zur "Bushaltestelle" fahren musste, weil die Straße dorthin, die ja eher ein Feldweg ist, nicht befahrbar war. 
Ich finde es so beeidruckend wie weitläufig hier alles ist. Hier ist man einfach nur in der Natur und es ist hunderte Kilometer weit einfach nichts außer Natur zu sehen, hier bekommt Camping eine ganz andere Bedeutung! Man ist wirklich auf sich allein gestellt und man kann einfach entspannen, weit weg von jeglicher Zivilisation. Ich liebe es!
In Pooncarie angekommen haben wir unsere Sachen vor dem Haus vom Bruder meines Gastvaters und seiner Frau abgeladen, weil die unter der Woche auf einer Farm einige hundert Kilometer entfernt arbeiten und nur am Wochenende nachhause kommen. Wir sind dann auf einem Weg ca. 20 min aus dem Dorf ins Outback gefahren, zu einem Camping Spot, wo mein Gastvater mit seinen Kumpels verabredet war. Als wir auf die gewartet haben, haben wir schonmal die Angeln ausgeworfen, ein Feuer gemacht, angefangen Steaks zu grillen und uns dann auf unseren Camping Stühlen mit einer eisgekühlten Cola entspannt. Später, als alle seine Freunde und einige deren Kinder eingetroffen sind (ca. 20 Leute) haben wir uns dann mit denen unterhalten, ich bin mit Ashlee und dem Sohn von einem der Freunde meines Gastvaters mit deren Boot auf den Fluss gefahren und wir haben die Netze eingesammelt, die sie vorher ausgelegt haben um Shrimps und Abbies zu fangen. In jedes Netz tut man übrigens ein Stück toten Karpfen, um die anderen Tiere, die man fangen will, anzulocken. Die Karpfen, die man fängt, bringt man sowieso um, weil sie eine Pest sind und das Wasser verschmutzen. Als wir zurück gekommen sind haben wir dann die Abbies (Krebstiere, die aussehen wir Hummer, nur ein bisschen kleiner) in kochendes Wasser geworfen und gegessen. Einer der Kumpels meines Gastvaters hat mir erklärt wie man die Tiere auseinandernimmt und welche Teile davon man wie isst. Ich kann jetzt also auch Hummer auseinandernehmen, weil es genau dasselbe Prinzip ist :) Als es dunkel geworden ist haben wir dann unsere Sachen zusammengepackt und uns auf den Weg zurück nach Pooncarie gemacht, wo wir uns dann im Haus vom Bruder meines Gastvaters und seiner Frau, die mittlerweile nachhause gekommen sind, umgezogen haben und zum Pub (eine Bar) gelaufen sind. Die Kumpels vom Bruder meines Gastvaters haben übrigens alle in der Lagerhalle neben dem Haus in ihren Swags übernachtet. Eigentlich war geplant, dass Ashlee und ich in unseren Swags im Wohnzimmer schlafen, es war dann aber doch noch ein Doppelbett frei, in dem wir schlafen konnten :) Mein Gastvater hat in seinem Swag auf der Ladefläche seines Geländewagens geschlafen. 
Im Pub haben wir dann Pizza gegessen (auf die wir 2 Stunden warten mussten, weil 50 Leute vor uns bestellt haben) und uns mit allen möglichen Leuten unterhalten. Pooncarie ist so klein, da kennt jeder jeden und weil viele Leute, die über die Jahre woanders (meistens in die Stadt) gezogen sind und nur zu den Pferderennen einmal im Jahr wieder kommen, gibt es viel zu erzählen. Alles war ziemlich laut, alle waren betrunken und haben rumgeschrien, also eigentlich eher nicht so mein Fall. Ashlee und Ich dürfen eigentlich gar nicht in den Pub, bzw. nur in den vorderen Bereich, weil es unter 18 verboten ist in den Barbereich zu gehen. Hier darf man unter 18 weder Alkohol kaufen noch verkaufen. Es wird in Australien auch kein Alkohol im Supermarkt verkauft, weil dort viele Schüler arbeiten und die keinen Alkohol verkaufen dürfen. Es gibt dafür einen extra Laden direkt neben dem Supermarkt, nur für die alkoholischen Getränke. Eigentlich ziemlich praktisch, weil so die Kassierer im Supermarkt keine Ausweise kontrollieren müssen :) Auf jeden Fall wurde die Polizeistation im Ort aber sowieso vor einigen Jahren geschlossen, weil es sich nicht gelohnt hat, und die Polizei aus Mildura kommt selten nach Pooncarie, deshalb haben Ashlee und Ich uns einfach zu allen anderen in den Barbereich gesellt. Später saßen wir dann noch draußen im hinteren Bereich des Pubs, der mitunter auch ein Hotel ist, bis wir dann zurück zum Haus gelaufen sind und todmüde ins Bett gefallen sind.

Das saß so vor der Haustür :)



Am Darling River






























Yabby, sie färben sich beim Kochen orange :)

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